Ich sitze auf einer Treppe vor dem Riesenrad Wilhelm und halte eine Tüte Churros in der Hand. Sie sind nicht mehr ganz frisch und haben nur wenig Zucker, aber sie geben mir etwas zu tun, einen Grund, hier herumzusitzen und in die Gegend zu starren.
Das Riesenrad ist mit unzähligen Lichtern bestückt, die in bunten Farben blinken. Wenn man im Dunkeln sehr lange darauf schaut, dann fühlt es sich irgendwann sehr trippy an. Das Rad wir zur bunten Drehscheibe, grün und blau, innen und außen, scharfe Lichteffekte wie Salzstangen geformt, und zwischendurch ein sich drehendes, rotes Herz. Vielleicht habe ich Drogen genommen, die Droge des Alleinseins.
Ich bin durch viele Geschäfte gestreift, in denen es Schreibwaren gibt, und habe doch nicht das gefunden, wonach ich suche. Lebensphasen ziehen an mir vorbei wie Herbstwind. Meine Lichterkette klappert gegen das Balkongeländer, Blätter fegen wild am Fenster vorbei und manchmal scheint das ganze Haus zu beben. Von dem Herbstbaum im Innenhof bleibt vor lauter Wind kaum etwas übrig, und ich weiß schon, dass ich bald die Schornsteine glitzern und die Nachbarfenster leuchten sehen kann.
Zwei Jongleurinnen werfen sich Leuchtkegel zu, ein junger Obdachloser fragt mich zurückhaltend nach Geld, ich habe nur wenig Kleingeld, aber er ist genügsam, und dann schenke ich ihm den Rest meiner Churros. Aber das ist nicht so selbstlos, wie es scheint. Eigentlich will ich gerade nichts mit Menschen zu tun haben, und trotzdem sind so viele hier. Wenigstens kann ich mich in meiner Anonymität verstecken. Ich google nach A3 Druckerpapier, denn im Internet findet man schnell, wonach man sucht, das ist das Tückische daran. Finger weg vom Internet.
Überall gibt es hässliche Weihnachtsdeko zu kaufen, alte und neue Trends vermischen sich. Neuerdings ist es wohl der heißeste Scheiß, eine Miniatur-Wohnung weihnachtlich zu dekorieren. Ich trinke meine Wasserflasche leer, weil die Churros durstig machen. Dauernd spricht mich jemand an, aber ich rausche an allen vorbei. Die Dunkelheit des kommenden Winters legt sich über die Welt und über meine Seele. Da ist diese Müdigkeit, der man nicht entfliehen kann, sie verfolgt mich schon beim ersten Weckerklingeln. Kaffee hilft nicht. Nichts hilft, außer rauszugehen in den Wind.
Ich erinnere mich an gestern Abend, das war schön, süßes Radler, Räume ohne Fenster, schummriges Licht über der Billardplatte. Klackernde Kugeln, der Kuss meines Geliebten, neu aufkommende Skills und das Versprechen, es wieder zu tun. Es ist schwer, immer da zu sein, leichter, im weichen Bett hinter dem Bildschirm zu verschwinden. Aber eigentlich ist Sein immer besser als Nichtsein. Schreiben immer besser als Nichtschreiben.
Ich sitze auf einer Treppe vor dem Riesenrad Wilhelm und halte eine Tüte Churros in der Hand. Sie sind nicht mehr ganz frisch und haben nur wenig Zucker, aber sie geben mir etwas zu tun, einen Grund, hier herumzusitzen und in die Gegend zu starren. Das Riesenrad ist mit unzähligen Lichtern bestückt, die in bunten Farben blinken. Wenn man im Dunkeln sehr lange darauf schaut, dann fühlt es sich irgendwann sehr trippy an. Das Rad wir zur bunten Drehscheibe, grün und blau, innen und außen, scharfe Lichteffekte wie Salzstangen geformt, und zwischendurch ein sich drehendes, rotes Herz. Vielleicht habe ich Drogen genommen, die Droge des Alleinseins.
Ich bin durch viele Geschäfte gestreift, in denen es Schreibwaren gibt, und habe doch nicht das gefunden, wonach ich suche. Lebensphasen ziehen an mir vorbei wie Herbstwind. Meine Lichterkette klappert gegen das Balkongeländer, Blätter fegen wild am Fenster vorbei und manchmal scheint das ganze Haus zu beben. Von dem Herbstbaum im Innenhof bleibt vor lauter Wind kaum etwas übrig, und ich weiß schon, dass ich bald die Schornsteine glitzern und die Nachbarfenster leuchten sehen kann.
Zwei Jongleurinnen werfen sich Leuchtkegel zu, ein junger Obdachloser fragt mich zurückhaltend nach Geld, ich habe nur wenig Kleingeld, aber er ist genügsam, und dann schenke ich ihm den Rest meiner Churros. Aber das ist nicht so selbstlos, wie es scheint. Eigentlich will ich gerade nichts mit Menschen zu tun haben, und trotzdem sind so viele hier. Wenigstens kann ich mich in meiner Anonymität verstecken. Ich google nach A3 Druckerpapier, denn im Internet findet man schnell, wonach man sucht, das ist das Tückische daran. Finger weg vom Internet.
Überall gibt es hässliche Weihnachtsdeko zu kaufen, alte und neue Trends vermischen sich. Neuerdings ist es wohl der heißeste Scheiß, eine Miniatur-Wohnung weihnachtlich zu dekorieren. Ich trinke meine Wasserflasche leer, weil die Churros durstig machen. Dauernd spricht mich jemand an, aber ich rausche an allen vorbei. Die Dunkelheit des kommenden Winters legt sich über die Welt und über meine Seele. Da ist diese Müdigkeit, der man nicht entfliehen kann, sie verfolgt mich schon beim ersten Weckerklingeln. Kaffee hilft nicht. Nichts hilft, außer rauszugehen in den Wind.
Ich erinnere mich an gestern Abend, das war schön, süßes Radler, Räume ohne Fenster, schummriges Licht über der Billardplatte. Klackernde Kugeln, der Kuss meines Geliebten, neu aufkommende Skills und das Versprechen, es wieder zu tun. Es ist schwer, immer da zu sein, leichter, im weichen Bett hinter dem Bildschirm zu verschwinden. Aber eigentlich ist Sein immer besser als Nichtsein. Schreiben immer besser als Nichtschreiben.