Indie-Musik und lange Nächte: Review des Films London Nights
Im Film London Nights (2009) des argentinischen Regisseurs Alex Dos Santos folgen wir Axl und Vera auf ihrer Suche nach sich selbst durch die Londoner Nacht. Erfahre hier mehr über die Besonderheiten des Films.
Was macht man, wenn man orientierungslos und auf der Suche nach seinem Vater ist? Wie überwindet man Liebeskummer, wenn man sich allein in einer Großstadt wiederfindet?
Der Coming-of-Age Film London Nights erzählt die Geschichten von Axl (Fernando Tielve) und Vera (Déborah François), die während ihrer Suche nach Liebe und Zugehörigkeit in den unterschiedlichsten Betten Londons landen.
Axl will seinen Vater finden, der von seiner Existenz nichts weiß. Wie schon oft in seinem Leben wacht er in London jeden Morgen in einem anderen Bett auf – bis er schließlich in der alternativen Lagerhaus-WG bei Mike (Iddo Goldberg) und Hannah (Katia Winter) Zuflucht findet. Vera hat vor Kurzem mit ihrem Freund Schluss gemacht und hegt Gefühle für einen neuen Mann (Michiel Huisman). Doch statt Nummern auszutauschen, verlässt sie sich auf zufällige Begegnungen und verbringt die gemeinsamen Nächte in Hotelzimmern.
Verrückte Partys mit Indie-Musik, unzählige neue Bekanntschaften und nostalgische Polaroidfotos – das sind die Londoner Nächte, die wir mit Axl und Vera erleben dürfen. Doch werden sich die Protagonisten begegnen? Werden sie finden, wonach sie suchen?
London Nights habe ich − ähnlich wie den Film Auf Anfang − beim Zappen im Fernsehen entdeckt. Schon damals hat mich die etwas nachdenkliche Hipster-Atmosphäre gepackt, denn ich war selbst jung und verliebt und hatte dieses ganz eigene Lebensgefühl. Dieser Film ist wie eine Erinnerung an diese Zeit: eine Jugend, in der man unaufhörlich auf der Suche ist, ohne zu wissen, nach was.
Axl versucht in seinem Vater einen Teil von sich selbst wiederzufinden, während Vera sich vor allem auf ihr Glück verlässt. Mike ist besessen vom Fallschirmspringen und schaut sich jeden Morgen Videos darüber an. Es ist die Orientierungslosigkeit im Leben, die sie alle miteinander verbindet und ihnen Halt gibt. Ganz im Sinne des englischen Originaltitels Unmade Beds werden überall Matratzen von einem Ort zum anderen getragen, zerknüllte Decken fotografiert und neue sexuelle Erfahrungen gesammelt.
Mir gefällt die nachdenkliche, wenn auch zerbrechliche Stimmung des Films, der mir durchweg ein nostalgisches Gefühl vermittelt. Dies kommt unter anderem daher, dass der Film mit verschiedenen Techniken wie etwa der asynchronen Montage von Bild und Ton sowie dem besonderen Einsatz der Musik spielt.
Es ist schon lange her, seit ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, doch eines ist mir über all die Jahre in Erinnerung geblieben: die besondere Musik, die im Film zu hören ist. Der Indie-Soundtrack begleitet nicht nur die Handlung, sondern ist direkt in die Geschichte integriert.
So werde ich zur Zuschauerin mehrerer Live-Darbietungen, wenn etwa die britische Band Plaster of Paris oder der Sänger und Schauspieler Michiel Huisman in der bunten Lagerhalle ihre eigenen Songs performen. Und Protagonistin Vera fordert einmal mehr ihr Glück heraus, als sie einen alten Schallplattenspieler zum Laufen bringen will und wir dem Kratzen der Platte lauschen dürfen. Der Soundtrack des Films gibt die Stimmungen der Figuren treffend wieder – von Fuck me über Cherry Blossoms bis hin zu I’m Fine.
Zwischen einzigartiger Musik, bunten Tierkostümen und alten Matratzen testen sich die Protagonisten Axl und Vera durchs Leben und haben am Ende des Films zumindest ein kleines bisschen mehr herausgefunden, wo ihr Platz ist. Das ist irgendwie schön und tröstlich zu beobachten. Somit hat Alex Dos Santos mit London Nights einen absolut sehenswerten Independent-Film geschaffen.
Indie-Musik und lange Nächte: Review des Films London Nights
Im Film London Nights (2009) des argentinischen Regisseurs Alex Dos Santos folgen wir Axl und Vera auf ihrer Suche nach sich selbst durch die Londoner Nacht. Erfahre mehr über die Besonderheiten des Films.
London Nights: Davon handelt der Coming-of-Age Film
Was macht man, wenn man orientierungslos und auf der Suche nach seinem Vater ist? Wie überwindet man Liebeskummer, wenn man sich allein in einer Großstadt wiederfindet?
Der Coming-of-Age Film London Nights erzählt die Geschichten von Axl (Fernando Tielve) und Vera (Déborah François), die während ihrer Suche nach Liebe und Zugehörigkeit in den unterschiedlichsten Betten Londons landen.
Axl will seinen Vater finden, der von seiner Existenz nichts weiß. Wie schon oft in seinem Leben wacht er in London jeden Morgen in einem anderen Bett auf – bis er schließlich in der alternativen Lagerhaus-WG bei Mike (Iddo Goldberg) und Hannah (Katia Winter) Zuflucht findet. Vera hat vor Kurzem mit ihrem Freund Schluss gemacht und hegt Gefühle für einen neuen Mann (Michiel Huisman). Doch statt Nummern auszutauschen, verlässt sie sich auf zufällige Begegnungen und verbringt die gemeinsamen Nächte in Hotelzimmern.
Verrückte Partys mit Indie-Musik, unzählige neue Bekanntschaften und nostalgische Polaroidfotos – das sind die Londoner Nächte, die wir mit Axl und Vera erleben dürfen. Doch werden sich die Protagonisten begegnen? Werden sie finden, wonach sie suchen?
Das Leben als Fallschirmsprung ins Ungewisse
London Nights habe ich − ähnlich wie den Film Auf Anfang − beim Zappen im Fernsehen entdeckt. Schon damals hat mich die etwas nachdenkliche Hipster-Atmosphäre gepackt, denn ich war selbst jung und verliebt und hatte dieses ganz eigene Lebensgefühl. Dieser Film ist wie eine Erinnerung an diese Zeit: eine Jugend, in der man unaufhörlich auf der Suche ist, ohne zu wissen, nach was.
Axl versucht in seinem Vater einen Teil von sich selbst wiederzufinden, während Vera sich vor allem auf ihr Glück verlässt. Mike ist besessen vom Fallschirmspringen und schaut sich jeden Morgen Videos darüber an. Es ist die Orientierungslosigkeit im Leben, die sie alle miteinander verbindet und ihnen Halt gibt. Ganz im Sinne des englischen Originaltitels Unmade Beds werden überall Matratzen von einem Ort zum anderen getragen, zerknüllte Decken fotografiert und neue sexuelle Erfahrungen gesammelt.
Mir gefällt die nachdenkliche, wenn auch zerbrechliche Stimmung des Films, der mir durchweg ein nostalgisches Gefühl vermittelt. Dies kommt unter anderem daher, dass der Film mit verschiedenen Techniken wie etwa der asynchronen Montage von Bild und Ton sowie dem besonderen Einsatz der Musik spielt.
Soundtrack von London Nights: Außergewöhnliche Musikauswahl
Es ist schon lange her, seit ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, doch eines ist mir über all die Jahre in Erinnerung geblieben: die besondere Musik, die im Film zu hören ist. Der Indie-Soundtrack begleitet nicht nur die Handlung, sondern ist direkt in die Geschichte integriert.
So werde ich zur Zuschauerin mehrerer Live-Darbietungen, wenn etwa die britische Band Plaster of Paris oder der Sänger und Schauspieler Michiel Huisman in der bunten Lagerhalle ihre eigenen Songs performen. Und Protagonistin Vera fordert einmal mehr ihr Glück heraus, als sie einen alten Schallplattenspieler zum Laufen bringen will und wir dem Kratzen der Platte lauschen dürfen. Der Soundtrack des Films gibt die Stimmungen der Figuren treffend wieder – von Fuck me über Cherry Blossoms bis hin zu I’m Fine.
Zwischen einzigartiger Musik, bunten Tierkostümen und alten Matratzen testen sich die Protagonisten Axl und Vera durchs Leben und haben am Ende des Films zumindest ein kleines bisschen mehr herausgefunden, wo ihr Platz im Leben ist. Das ist irgendwie schön und tröstlich zu beobachten. Somit hat Alex Dos Santos mit London Nights einen absolut sehenswerten Independent-Film geschaffen.