Die Mosaikfliesen bilden aufregende Hügel, die Säulen aus Keramik schillern in bunten Farben, die Baummieter nehmen einen festen Teil des Raumes ein. All das sind Schönheitshindernisse. Schönheitshindernisse, weil sie die alltägliche und gedankenlose Bewegung im Raum aufbrechen.
Erinnerungen leuchten in mir auf wie Blitzlichtgewitter, mal hier mal da, mal der Zitronen-Auspresser, dann der Stand mit den Kinder-Fotografien, mal die drehende Bewegung der Spinnräder, dann das hämmernde Geräusch der amerikanischen Stickmaschine.
Ich laufe vom Kettwiger Markt aus intuitiv durch die Stadt. Als ich ankomme, ist alles noch so belebt, dass ich gar nicht weiß, wohin mit mir. Ein DHL-Bote hält am Straßenrand und schlägt mit Wucht die Tür des Wagens zu, Kinder und Jugendliche sind auf dem Nachhauseweg von der Schule, Menschen laufen durch die Straßen...
Ich spüre Goldregen auf der Haut und sehe lebendige Gesichter vor mir. Blumen sprießen aus dem dunklen Hallenboden. Schattige Menschen auf Sitzsäcken und verschiedenste andere Silhouetten gehören zur Kulisse. Ein Paralleluniversum.
Im Red Dot Museum darf man die Gegenstände berühren und ausprobieren. Die Stühle kann man probesitzen, die Kühlschränke und Riesengrills öffnen, den Reisekoffer durch den Museumsgang rollen. Das Red Dot Museum ist eher ein zu steriles Möbelhaus als ein Museum – irgendwie aufregend.
Erst war ich irgendwo im Nirgendwo, verschollen. Die Busfahrt war sehr schön. Den ganzen Tag über liegt die Februarsonne auf meiner Haut und sie ist so viel kräftiger, als ich dachte.